Welche Exzellenzcluster gibt es an der HU?

Aller guten Dinge sind – in diesem Fall – vier. Vier Cluster, manche mit kurzen, knappen Namen wie MATH+; eins mit einer neuen Wortverbindung: NeuroCure; ein Cluster mit fast poetischem Namen, das komplexe Begriffe beinhaltet: Matters of Activity; und schließlich ein mit noch recht ungewohnten Abkürzungen: SCIoI.

Vorweg: Ein Cluster ist etwas Großes und nicht nur ein Forschungsprojekt zu einem bestimmten Thema. Bis zu 200 Forscherinnen und Forscher bearbeiten ein Thema, bringen ihre Perspektiven zusammen und schaffen Neues über die Grenzen von Disziplinen hinweg. Eines dieser Cluster, nämlich Matters of Activity, hat die Humboldt-Universität zu Berlin in alleiniger Regie. Bei drei weiteren der insgesamt sieben Berliner Exzellenzcluster (siehe unten) ist die HU beteiligt.

Und was verbirgt sich hinter SCIoI? Science of Intelligence! Korrekter wäre ja die Abkürzung SoI gewesen, das große I hätte dann schnell als kleines l durchgehen können und man wäre bei Sol (lat. Sonne) gelandet . Aber wenn es um Intelligenz geht, dann ist das Bild der Sonne vielleicht zu grell? Im Cluster SCIoI geht es darum, Intelligenz rundum zu begreifen. Nicht nur in Hinblick auf Künstliche Intelligenz und intelligente Technologien. Ganz unterschiedliche Zugänge zum Thema soll es geben. Am Ende sprechen die unterschiedlichen Disziplinen idealerweise eine gemeinsame Sprache und jeder weiß, was der oder die andere denkt, wenn der Begriff Intelligenz fällt, egal ob die Forschenden aus der Psychologie, der Robotik, der Informatik, der Philosophie oder der Verhaltensforschung kommen. Und so wäre am Ende alles sonnenklar.

MATH+, die Lockerungsübung für die Zunge, ist wiederum eine Fortsetzung des Erfolgs aus der Exzellenzphase 1. Der Inhalt versteht sich von selbst: Mathe und mehr. Das „mehr“ sind vor allem die Anwendungsgebiete. Dazu gehören zum Beispiel eine nachhaltige Energieversorgung, individualisierte Medizin oder die Analyse sozialer Prozesse sowie ganz grundsätzlich der jeweilige Umgang mit riesigen Datenmengen.

Ganz anders dagegen Matters of Activity. Da öffnet sich schon mit dem Namen ein ganzer Fragenkatalog: Geht es um Bewegung, die wichtig ist, oder um Materialien, die aktiv sind oder um beides und dann um welche Materie, die kleinsten Teilchen, feste, flüssige, gar lebendige? Genau das ist gewollt, denn alle Assoziationen sind richtig. Es geht um Bewegung, um Materialien in all ihren Ausprägungen und um die Kombination. Und der Untertitel ‚Image Space Material‘ wartet noch mit einer Überraschung auf: ‚Image‘, das ist ein Begriff, so groß wie ‚Text‘. Es geht um Bilder, die uns bestimmen, um bildgebende Verfahren, die chirurgische Eingriffe steuern, ebenso werden Räume und Materialien nicht als statisch verstanden, sondern als unsere Umgebung aktiv gestaltend.

In der Clusterbezeichnung NeuroCure klingt ein Heilungsversprechen mit. Der Untertitel schafft Klarheit ‚Neue Perspektiven in der Therapie neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen‘. Auch dieser Cluster ist eine Erfolgsgeschichte, darf an Ergebnisse aus der Exzellenzinitiative anknüpfen und greift dafür den Begriff der Translation auf. In der Religion bedeutet Translation die Überführung von Reliquien an einen anderen Ort, das ist hier nicht gemeint! Gemeint ist hier eine andere Art von Übertragung, nämlich die von grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in klinisches Handeln. Translationsprozesse aus dem gesamten Lebensbereich – von der embryonalen Entwicklung bis ins hohe Alter – sollen durch NeuroCure in Zukunft beschleunigt werden.

Weitere Informationen zu allen Clustern der Berlin University Alliance sowie den jeweiligen Kooperationspartnern, beteiligten und antragstellenden Universitäten gibt es auf der gemeinsamen Webseite.

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